Geschichte der Trainz-Begegnung
Schon seit meiner Kindheit interessierte ich mich für Eisenbahn Modellbau. Man konnte damals recht viele fertige Eisenbahnmodelle kaufen, sie waren aber sehr teuer. Für meine Verhältnisse viel zu teuer. Die Idee eine eigene Modelleisenbahn virtuell in einem PC zu erbauen fand ich sehr reizend, einmal Gott spielen und die Welt erschaffen. Erstens sind die Kosten überschaubar und zweitens gibt es so gut wie keine Grenzen, man ist nicht in einem Raum eingesperrt. Das erste Trainz Spiel habe ich 2001 gekauft. Es war die Erstausgabe. Es funktionierte sehr eingeschränkt, es gab ganz wenig Züge und Objekte, die man entlang der fertigen Strecken sehen konnte. Immerhin konnte man eine eigene Strecke zusammen basteln und das hat mir gefallen.
Im Jahr 2004 kaufte ich die Trainz Railroad Simulator 2004 – Deluxe Edition. Diese lief eindeutig besser. Auf der Downloadstation gab es schon recht viele frei downloadbare Objekte, die jedoch meist nach gar nichts ausgesehen haben. Das Spiel hat keine hochauflösenden Texturen akzeptiert und dementsprechend sahen die Strecken so aus. Das Spiel und die Hardware waren einfach noch nicht so weit.
Zu diesem Zeitpunkt begann ich mit dem Aufbau meiner Strecke „AWF“. Das heißt „Alles was fährt“. Eigentlich wollte ich etwas trainieren, um später mit der Nachbildung einer in der wirklichen Welt existierenden Strecke zu beginnen. Also testete ich hier alles Mögliche. Dass es nicht so funktioniert hat wie ich es wollte, kann ich nicht verheimlichen. Es sind jedoch die kleinen Erfolge, die mich einfach weiter machen ließen. Eine komplett programmierte Zugfahrt, die richtig gelaufen ist… Zumindest solange bis das Spiel nicht abgestürzt war. Etwa zu gleicher Zeit begann ich meine ersten Objekte mit dem Programm Gmax zu erstellen und habe versucht diese in das Spiel einzubauen. Die ersten Ergebnisse waren echt enttäuschend. Man lernt aus den Fehlern – ich hätte damals viel lieber ein gutes Beispiel gehabt…
Im Jahr 2007 begann ich mit dem Aufbau von zwei in der Natur existierenden Strecken. Erstens sollte es eine Eisenbahnlinie zwischen Bad Reinerz (Duszniki zdroj) und Straußeney (Kudowa zdroj - Niederschlesien) werden. Ich habe sie noch als Kind mit einer Dampflock passiert und es war ein Erlebnis. Die zweite Strecke sollte ein Riesenprojekt sein… Der Nachbau meiner Geburtsstadt, Breslau. Der erste Schritt war der Erwerb der TransDEM-Software, mit der ich die Höhenkarten texturiert mit der Google Straßenkarte ins Trainz exportieren konnte. Leider ist das Verfahren alles andere als präzise. Eine Höhendifferenz bis zu 50 m und das Übertragungsraster von 10 x 10 m führte dazu, dass ich die erste Strecke sehr schnell aufgeben musste, es passte nichts mehr zusammen. Der in der Ortschaft Lewin (Lewin klodzki) aus Stein gebaute Viadukt hatte plötzlich ganz andere Dimensionen, als die, die ich aus den anderen Quellen entnehmen konnte.
Mit der Stadt Breslau habe ich anfangs mehr Erfolge gefeiert. Ich konnte die Straßen sowie die Eisenbahngleise gut nachbilden. Etwas komplizierter wurde es mit den Gebäuden, genauer gesagt mit den Texturen der Häuser. Ein zweites Problem, das ich bei der Nachbildung dieser Strecke bis heute habe, ist die Dynamik, mit der die Stadt sich ändert. Nach der Überschwemmung im Jahr 1997 sind viele Häuser eingestürzt oder mussten abgerissen werden. Die Stadt verändert sich in einem enorm großen Tempo. Es fällt mir schwer mich auf einen Zeitpunkt festzusetzen. Vielleicht lege ich ihn in der Zukunft und baue die Strecke auf, so wie ich die Stadt schon als Kind sehen wollte. Eines steht fest: Allein werde ich es nicht schaffen können. Also wer dazu noch Lust hätte?
Aber nochmal zum Trainz… Mit jeder nächsten Version dieses Spiels, die ich gekauft habe, waren das Spielverhalten und die Grafiken etwas besser. So kaufte ich nach und nach Simulator 2007, 2009, 2010, 2012 und letztendlich das TANE. Jedes Mal nach der Installation musste ich einen Schock erleben. Die Auran versprach bei jeder neuen Version sie abwärtskompatibel zu machen. Dass es nur für die wenigen Basisobjekte gilt, wurde verschwiegen. Also bei jeder neuen Installation musste ich unzählige Objekte umprogrammieren, passend ändern oder komplett erneut downloaden, weil sie einfach dabei gelöscht wurden. Zeitweise war ich so verärgert, dass ich das Spiel mehrmals mehrere Monate am Stück nicht einmal eingeschaltet habe.
Die Störungen und Kompatibilitätsprobleme waren nicht ganz ohne… Ich lernte dabei viele Programmeinstellungen kennen und nutzte sie aktiv im Spiel.
Wo denn sonst, alles wurde gleich auf der Strecke AWF getestet. Somit wuchs die Strecke und wuchs.